Engerlinge

 


Die Larven der 150 Arten von Blatthornkäfern, wie Maikäfer, Junikäfer oder Gartenlaubkäfer und Dickmaulrüssler treten in manchen Gegenden alle drei bis vier Jahre massenhaft auf und fressen dann großflächig die Rasenwurzeln, aber auch die feinen Wurzeln junger Bäume.

Die Engerlinge brauchen 100 % Luftfeuchtigkeit, fühlen sich daher im verdichteten Rasenboden besonders wohl und mögen es gar nicht, wenn der Boden gelockert wird. Sie sind 20 bis 35 mm lang, von bananen- bis U-förmiger Gestalt und von weißgrauer bis gelblicher Farbe. Die Kopfkapsel ist gelb bis dunkelbraun. Die Maikäferlarven bewegen sich gekrümmt in der Seitenlage, die Junikäferengerlinge kriechen in Bauchlage.

Die Larven des Gefurchten Dickmaulrüsslers sind beinlos und etwa 12 mm lang. Sie sind nicht im Rasen sondern fressen die Wurzeln von Zierpflanzen. Die fast nur verrottendes Material fressenden Rosenkäferlarven kriechen in Rückenlage. Fallen Sie beim Umsetzen aus dem Kompost, sollen sie wieder zu neuem groben Kompostmaterial gegeben werden.

Je mehr Natur, desto weniger „Schädlinge“!

Im tierfreundlichen Garten treten Engerlinge nicht in Massen auf. Maulwürfe, Igeln, Amseln, Fledermäuse und Spitzmäuse fressen Engerlinge, hinterlassen dabei aber oft typische Schäden im Rasen, ebenso die Hühner. Schweine, Wildschweine und Dachse räumen mit Engerlingen auf - allerdings auch mit dem Rasen.

 

Eine Bekämpfung der Käfer ist nicht sinnvoll und auch meist nicht durchführbar. Früher wurden Maikäfer eingesammelt. Empfehlungen, betroffene Flächen zur abendlichen Flugzeit um ca. 21 Uhr mit engmaschigen Netzen oder Planen abzudecken, um die Käfer an der Eiablage zu hindern, sind unpraktisch. Manche nehmen die Bekämpfung sportlich und gehen um diese Abendzeit mit dem Tennisschläger auf Käferjagd.

 

Nematoden gegen Engerlinge
Eine chemische Bekämpfung der Engerlinge schließt sich aus, da auch das Bodenleben zerstört würde. Sind die Schäden noch relativ gering, so bietet sich eine biologische Bekämpfung an. Dazu werden Nematoden eingesetzt. Die mikroskopisch kleinen Fadenwürmer sind im Inernet zu bestellen (www.biohelp.at) und werden bei Temperaturen über 10 Grad und bei feuchtem Boden ab April mit der Gießkanne über den Rasen gegossen. Die 0,5 mm kleinen Fadenwürmer dringen in die Engerlinge ein und übertragen ein Bakterium, das zu dessen Absterben führt. Die befallenen Larven verfärben sich orange. Mit den Engerlingen sterben auch die Fadenwürmer und die Bakterien.

 

Mechanische Bekämpfung der Engerlinge
Auf größeren Flächen im Garten könnten Aerifizierer oder Nadelwalzen eingesetzt werden. Vertikutierer sind nicht zweckmäßig, da sie sehr tief eingestellt werden müssten. Da verwendet man lieber gleich eine Fräse. Wichtig ist, dass die Engerlinge direkt getötet werden oder ans Sonnenlicht kommen. Sie versuchen, gleich wieder in die Erde zu kriechen, woran man sie, etwa mit einem Rechen, hindern sollte. Wer Hühner hat, kann sie diese Arbeit erledigen lassen.