Oktober ist die Zeit der Einlagerung. Die Haupternte machen sicher die Kohlgemüse aus. Blattsalate wie Zuckerhut, Chinakohl und Endivien kann man in einem Glashaus oder Frühbeet mit den Wurzeln einschlagen. Im Herbst wird Salat so lange wie möglich am Beet belassen und vorsorglich gegen Frost mit wasserdurchlässigem Flies abgedeckt. Dadurch kann die Erdwärme länger gehalten werden. Für die Einlagerung sollten diese Salate möglichst gut abgetrocknet sein, damit die Blätter nicht zu faulen beginnen. Beim Ausgraben geht man sehr vorsichtig um und entfernt die äußeren, gebrochenen oder verletzten Blätter. Auf den vorgesehenen Platz macht man dazu einen Graben, stellt die Pflanzen hinein und macht mit Erde die Wurzeln zu. Man kann auch mehrere Salatreihen einschlagen, doch ist besonders darauf zu achten, das keine Erde zwischen die Blätter kommt. Das würde Fäulnis bedeuten.
Gegen strengen Frost ist mit Folie zu schützen. So kann man lange den wertvollen Salat ernten. Häufig treten Schnecken auf, die vor dem Einschlagen zu entfernen und zu vernichten sind. Man sollte auch zwischen die Pflanzen noch Schneckenfallen mit einem Spezialkorn mit Lockwirkung aufstellen. Die Salate werden nicht angegossen um Fäulnis zu vermeiden. Gut ist ein leicht feuchter, aber kein nasser Zustande der Erde. Bei Plusgraden Fenster öffnen! Brokkoli liefern nach der Hauptrose noch Nebenrosen und Karfiol wächst auch noch. Lagerkraut und Kohl werden erst gegen Monatsende geerntet und wenn das Wetter mild bleibt, lässt man es so lange wie möglich am Beet, denn es reift gut aus und die Lagerzeit wird auch dadurch verkürzt. Die Ernte sollte immer bei trockenem Wetter erfolgen, da es ansonsten schnell zu faulen beginnt. An Kohlgemüse ernten wir: Weiß- und Rotkraut, Kohl und Chinakohl, Zuckerhut, Kohlrabi, Karfiol und Brokkoli. Weiß und Rotkraut so wie Kohl werden in leicht feuchten Sand mit den Wurzeln eingeschlagen oder auf desinfizierten Stellagen gelagert. Für Kohlrabi, Karfiol, Brokkoli und Fisolen ist Tiefgefrieren die beste Lösung. Dazu wird das Gemüse, je nach Sorte in Würfel, Streifen oder Rosen, so wie man es nachher verwenden möchte, geschnitten, planchiert und schockgefroren. Wird bei minus 18 Grad eingefroren, bilden sich Eiskristalle und beim Kochen ist dann das Gemüse, besonders Fisolen, wässrig und nicht mehr so hochwertig. Ideal sind Temperaturen zum Einfrieren dieser Gemüse von ca. minus 24 Grad C.
Grünkohl wird erst nach einem Frost geerntet, damit die in den gekrausten Blättern eingelagerte Stärke in Zucker umgewandelt wird. Nur dadurch erhält er seinen Wohlgeschmack. Sprossenkohl und Winterporree wird noch einmal gegen Frost angehäufelt. Beim Winterporree wird dadurch der weiße, wertvolle Schaft noch länger. Wurde die Spitze beim Sprossenkohl abgeschnitten, damit sich die Rosen besser ausbilden, ist dieser leider nicht mehr winterhart und muss rechtzeitig geerntet werden. Wurzelgemüse, ausgenommen Rote Rüben, sollte man so lange wie möglich am Beet belassen, da sie meist noch lange an Größe zulegen. Rote Rüben verlieren wenn sie zu groß werden, viel vom guten Geschmack.
Bei den Roten Rüben müssen die Blätter abgedreht werden, denn beim Abschneiden bluten sie und verlieren viel von dem wertvollen Stoffen und auch vom guten Geschmack. Knollensellerie sollte ebenfalls so lange wie möglich am Beet bleiben, doch auf keinen Fall einem Frost ausgesetzt werden. Zum Einlagern sind die kleinen Wurzeln abzuschneiden und nur die kleinsten Herzblätter bleiben an der Knolle. Die übrigen Blätter kann man für Suppe trocknen oder einfrieren. Die Ernte von Wurzelgemüse erfolgt ganz vorsichtig. Man sticht zuerst vor den Pflanzen die Erde weg und drückt die Wurzeln mit der Grabgabel ganz vorsichtig nach vorne. Dadurch wird das Wurzelgemüse nicht beschädigt. Für wenig Wurzelgemüse ist eine Erdlagerung in Plastikkübeln mit Löchern im Boden die günstigste Lösung. Der Kübel wird bis zum Rand in die Erde versenkt. Das ganze Wurzelgemüse muss unbeschädigt zur Lagerung in den Kübel kommen. Der Zwischenraum im Kübel wird mit leicht feuchtem Sand ausgefüllt. Der Kübel wird mit Bretter abgedeckt und gegen Frost geschützt. Hat man sehr viel vom Wurzelgemüse, käme ebenfalls eine Erdlagerung in Frage. Dazu wird der Boden ca. 40cm tief nach Größe des vorhandenen Gemüses ausgehoben. Besteht Wühlmausgefahr, wird die Grube rundum dicht mit Fichtenreisig ausgelegt und auch nach oben dicht verschlossen. Das Gemüse wird so eingeschlagen, dass man von allem, wenn auf einer Seite begonnen wird, das Gewünschte erreicht. Auch Kartoffeln eignen sich dazu bestens und keimen bis in das Frühjahr kaum an. Dann wird der Graben quer mit Bretter abgedeckt und gegen Frost entsprechend geschützt. Da die Erde oft sehr hart gefriert, ist es günstig, auf die Bretter Laub oder sonstiges Material, das nachgibt aufzubringen, damit man auch bei sehr tiefen Temperaturen noch ernten kann.
Bei den Roten Rüben kann man auch gleich fertigen Salat in Weckgläser zubereiten. In diesen ist er lange haltbar und verliert nichts vom guten Geschmack und von den wertvollen Inhaltsstoffen. Von Petersilie sollte man einige Pflanzen für des Frühjahr stehen lassen, damit man im Frühjahr bald frisches Petersiliengrün ernten kann. Von den Pflanzen zur Lagerung werden alle Blätter abgeschnitten. Die schönen Blätter werden klein geschnitten und eingefroren. Ebenso das Grün von Schnittpetersilie, wodurch man den ganzen Winter genügend Petersiliengrün für die Küche hat. Tomaten sollte man, wenn es sich nur um ein Paar kalte Nächte handelt, mit mitwachsender Folie abdecken. Tomaten können bereits ab 5 Grad plus Schaden erleiden. Bei den noch grünen Tomaten, die keine Chance mehr haben rot zu werden, sollte man die Früchte nicht einzeln von den Trauben abpflücken, sondern sie an dem Traubengerüst ins Haus bringen und bei 20 Grad C auflegen. Der Reifeprozess wird noch mehr gefördert, wenn man reife Äpfel zwischen die Tomaten legt und mit Papier abdeckt. Wenn noch viele Gurken vor dem ersten Frost an den Pflanzen hängen, kann man von diesen in Weckgläsern mit Einlegeessig Senfgurken zubereiten. Diese sind sehr schmackhaft und im Winter eine Bereicherung zur Jause. Topinambur sind nur kurz lagerfähig und daher kann man immer nur für ein paar Tage ernten und aufbewahren. Topinambur enthalten Inulin, das für Personen mit Zuckerproblemen sehr wertvoll ist.
Vor der ersten Ernte schneidet man die Stängel ab, erntet für ein paar Tage und deckt den Boden gegen Frost so ab, dass man jederzeit wieder ernten kann. Über das Umgraben des Gemüsegartens im Herbst scheiden sich die Geister. Ein lockerer Boden darf auf keinen Fall im Herbst umgestochen werden, da damit die Mikroorganismen getötet werden. Für einen verdichteten Boden ist es ein Vorteil. Gewürzkräuter werden geerntet und an einen schattigen, luftigen Ort zum Trocknen aufgehängt. Man kann auch nur die Blätter ernten und diese auf einem Tuch trocknen. Die getrockneten Blätter werden in einem Glas aufbewahrt.